Psychotherapiepraxis Nürnberg, Eckental
Psychotherapie Nürnberg

Freitag, 20 September, 2019

Hochsensibel – Psychotherapie kann helfen

Psychotherapie für Hochsensible in Nürnberg

„Manchmal fühle ich mich wie eine Harfe. Der kleinste Windstoß genügt, um mich zum Schwingen zu bringen.“ Die Stimme des jungen Mannes zittert. „Ich komme mir vor wie ein Schwamm, der die Gefühle der Menschen aus meiner Umgebung aufsaugt. Deshalb fühle ich mich oft wie in einer Gefühls-Achterbahn“. Er vergräbt sein Gesicht in seinen

Händen. Als weiterspricht, hat er Tränen in den Augen: „Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, anders zu sein. So als ob ich nicht in diese Welt passe. Ich bin tatsächlich viel zu zart besaitet.“

Heiko hatte sich an mich gewandt, weil er unter Konzentrationsproblemen litt. Er nahm nicht nur die Gefühle anderer Menschen intensiv wahr, er fühle sich auch überfordert, sobald er zu vielen Eindrücken ausgesetzt war. Durch die Fußgängerzone in Nürnberg zu gehen, war für Ihn der blanke Horror: Zu viele unterschiedliche Geräusche und Stimmen, zuviele Gerüche, schnelle Bewegungen, Lichter und Farben. Als er im Internet einen Artikel über das Thema Hochsensibilität las, sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Zum ersten mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, nicht alleine zu sein mit seinem Problem.

Wir Menschen fühlen uns innerhalb eines bestimmten Spektrums von Sinnesreizen am wohlsten. Langeweile und Überforderung sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Bekommen wir nicht genügend Stimulation, ist uns langweilig oder wir fühlen uns unwohl. Sind wir andersherum mehr oder intensiveren Stimuli ausgesetzt, als wir gerade brauchen, sind wir überfordert, fühlen uns verwirrt, hilflos oder bedroht. Nun gibt es Menschen, die bestimmte Sinnenreize viel intensiver wahrnehmen, tiefer verarbeiten und demzufolge auch stärker darauf reagieren als der Durchschnitt. Die amerikanische Psychologin Elaine Aron prägte dafür den Begriff der Hochsensibilität (HS). Aufgrund der Ergebnisse eines HS-Tests, den sie zur wissenschaftlichen Erfassung der Hochsensibilität entwickelte, geht sie davon aus, dass 15-20 Prozent der weltweiten Bevölkerung hochsensibel sind. Betroffene haben je nach Gebiet, in dem sie die Hypersensibilität entwickelt haben (emotional, kognitiv oder sensorisch), die Fähigkeit, besonders aufmerksam und emphatisch und mit starker Intuition zu zuhören und Feinheiten im Zwischenmenschlichen Bereich mit zu bekommen, in sehr komplexen Zusammenhängen zu denken oder eine musisch-künstlerisch Begabung.

Menschen, die sich selbst als hypersensibel einordnen, legen häufig großen Wert darauf, den Begriff der Hochsensibilität nicht mit einer Krankheit oder einer Diagnose wie ADHS, Asperger Autismus oder anderen psychischen Störungen gleichzusetzen, auch wenn es dazu gewisse Überschneidungen gibt. Ihnen ist wichtig, Hochsensibilität als eine Veranlagung im Sinne eines Persönlichkeitsmerkmals im Bereich des „normalen“ zu verstehen.

Auf einer Internetseite zum Thema Hypersensibilität lese ich, dass Hochsensibilität eine Veranlagung sei und folglich auch nicht therapiert werden könne. Inzwischen hat die Hirnforschung jedoch gezeigt, dass das Gehirn unabhängig vom Alter die Fähigkeit zu Veränderung hat. Neurologen nennen das „Neuroplastizität“. Und deshalb ist es uns auch möglich, bis ins hohe Alter dazu zu lernen. Aus diesem Grund kann Psychotherapie Menschen, die hochsensibel veranlagt sind und unter Symptomen der Überforderung, Konzentrationsproblemen und Ängsten leiden, dabei helfen, besser mit Situationen zurecht zu kommen, auf die sie vorher mit Stress reagierten. Spezielle Mentaltechniken aus Hypnosetherapie, Entspannungstechniken (z.B. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung) sowie Meditation und Achtsamkeitsübungen, wie seit Jahrtausenden von Meditationslehrern weitergegeben werden, können erlernt werden. Regelmäßig geübt helfen sie, die Aufmerksamkeit stärker zu fokussieren, die Durchlässigkeit der Wahrnehmungsfilter zu verringern und gleichzeitig den Wahrnehmungen weniger Bedeutung beizumessen. Dies führt zu mehr Gelassenheit, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Ein Psychotherapeut kann außerdem dabei helfen, Situationen, auf die wir mit Stress reagieren, anders zu bewerten.
Für Heiko war es zudem wichtig, Kränkungserfahrungen in der Psychotherapie zu verarbeiten und alte Glaubenssätze und hinderliche Selbstbewertungen zu verändern, um zwischenmenschliche Situationen entspannter erleben zu können.

Suchen Sie einen Psychologen oder Therapeuten zum Thema Hochsensibilität in Nürnberg und Umgebung? Dann würde ich mich freuen, wenn Sie sich an mich wenden. Sie erreichen meine Praxis für Psychotherapie telefonisch unter 09126-2803460 oder per Email unter kontakt@hypnosepraxis.info.



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